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Der Weideaustrieb
Aber erst mal zu etwas Schönem: Während wir längst mitten im landwirtschaftlichen Frühjahr stecken, beginnt für unsere Kühe der Frühling erst so richtig mit dem Weideaustrieb. Dieses Jahr haben wir am 12. April wieder gemeinsam mit euch die Stalltore geöffnet und die Kühe hinausgelassen. Mit ausgelassenen Luftsprüngen haben unsere Kühe ihre Weide zurückerobert, das frische Gras gespürt und die Frühlingsluft im Fell genossen. Über 2.000 Besucherinnen und Besucher haben diesen besonderen Moment begleitet. Der Zuspruch hat uns sehr gefreut!
Das Wetter hätte besser nicht sein können: Bei strahlendem Sonnenschein wurde der Weideaustrieb zu einem wunderbaren Erlebnis für alle Besucherinnen und Besucher. Mit Treckerfahrten, leckerem Essen und Eis aus hofeigener Milch konnten Groß und Klein die Landwirtschaft hautnah erleben – sei es beim Kälberstreicheln oder beim Kennenlernen unserer Ammenkuhhaltung.
Ersehntes schlechtes Wetter
Auch für uns ist der Frühling mit seinen ersten warmen Sonnenstrahlen eine Wohltat. Unsere Felder sahen die Sache allerdings etwas anders. Wo die Böden Regen erwartet hatten, blieb es staubtrocken. Das beeinträchtigt das Wachstum des frischen Grases auf unseren Weiden und hat natürlich Folgen für unsere Futterernte: Unseren Roggen haben wir zum Großteil als Ganzpflanzensilage gehäckselt. Rieke hat einen Teil des Maissamens direkt in die abgeernteten Roggenstoppeln gesät. So blieb die Bodenstruktur erhalten, und das Wasser im Boden wird besser gespeichert. Normalerweise werden die Stoppeln umgepflügt und der Boden vor der nächsten Aussaat gelockert. Dort, wo wir das Feld wie gewohnt für die Aussaat vorbereitet haben, zeigte sich die Trockenheit durch den Staub.
In vielen Regionen ist das Bewässern der Felder nicht erlaubt. Die Grundwasserstände müssen eben auch geschützt werden, um die Trinkwasserversorgung nicht zu gefährden. Das bedeutet, dass Äcker, Weiden und Felder trocken bleiben. Die Folge sind Ernteausfälle. Das betrifft bei uns die Futterernte, bei unseren regionalen Partnern, die Gemüseernte. Salate, Gurken, Kohlrabi und Radieschen brauchen eben einfach Wasser, um zu wachsen. Daher konnten wir euch in diesem Jahr auch erst später als gewohnt regionales Gemüse in eurer Biokiste anbieten.
Wetter und Erdbeeren
Während die lang ersehnten Regengüsse unseren Feldern und Weiden guttun, sind sie für empfindliche Kulturen wie Erdbeeren eine echte Herausforderung. Denn der starke Regen schleudert das lose Erdreich auf die Früchte, wodurch sie schneller schimmeln und faulen. Auch langanhaltende Feuchtigkeit und Staunässe ist für die Erdbeerpflanzen auf dem Feld ein Problem. Vor allem die Wurzeln können beschädigt werden und es kann eher zu Pilzerkrankungen kommen. Zum Glück haben genug Erdbeeren dem Wetter standgehalten, sodass ihr euch auch dieses Jahr wieder über frische Erdbeeren von Bergs Hof freuen könnt! Bei unserem langjährigen Partner werden die Erdbeeren am Morgen gepflückt, direkt zu uns geliefert und gelangen teilweise noch am selben Tag oder am nächsten Morgen über eure Biokiste zu euch. Frischer geht’s nicht – direkt vom Feld zu euch nach Hause!
Erdbeeren sind einfach lecker!
Das finden auch die Schülerinnen und Schüler der Hans-Christian-Andersen-Schule in Sennestadt. Wir beliefern die Grundschule seit Jahren mit Schulobst. Neben der gesunden Schulverpflegung legt die Schule viel Wert auf eine Demokratieerziehung. Die Kinder sollen lernen, sich aktiv einzubringen – und genau das hat eine Schülerin getan.
In einem Brief an den Schulleiter äußerte sie ihren Wunsch nach Erdbeeren für die Schule. Über das Schulobstprogramm beliefern wir Schulen mit frischem Bio-Obst und -Gemüse. Dafür erhalten wir pro geliefertem Kilogramm einen Fördersatz. Eigentlich übersteigt der Preis für Bio-Erdbeeren den Fördersatz. Doch durch den Impuls der Schülerin konnten wir mit Unterstützung von Bergs Hof eine preisliche Lösung finden. So konnten wir die Schulen, die über das Programm von uns beliefert werden, Erdbeeren liefern. Ein kurzer, netter Brief, der eine große Wirkung entfaltet hat! Danke, liebe Hanna für deinen Impuls! Damit hast du dir, allen Schülern und Schülerinnen der HCA und sogar den vielen Schülerinnen und Schülern an den anderen Grundschulen, die Schulobst von uns erhalten, eine große Freude gemacht! Und wir konnten den Kindern damit zeigen, dass sie etwas bewegen können, wenn sie gute Ideen haben und diese vortragen.
Wetter, Wetter, Wetter und noch mehr Wetter!
Zu warm, zu kalt, zu viel Regen, zu wenig Regen, zu windig, ... über's Wetter kann man immer Meckern, oder? Für unsere Imkerei und die Honigproduktion war das Wetter bisher tatsächlich perfekt! Die warmen Tage sorgten für fleißige Bienen, die kalten Nächte für eine niedrige Schwarmstimmung. Denn in warmen Nächten kann es vorkommen, dass die Königin mit einem Teil des Volkes ausschwärmt und ein neues Volk gründet. Das sorgt natürlich für weniger Bienen im Bienenstock und damit auch für weniger Honig. Durch die nächtliche Kälte blieb das Volk stabil, sodass die Bienen sich voll und ganz auf das Sammeln konzentrieren konnten. Eine Kontrolle des Volkes war kaum nötig. Es mussten lediglich neue Honigräume, also weitere Etagen auf den Bienenstock, aufgesetzt werden – ein Traum für jeden Imker! Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Über eine Tonne Frühjahrsblütenhonig konnten wir ernten – und damit den Preis für euch etwas senken.
An dieser Stelle möchten wir uns auch bei unseren Eckardtsheimer Nachbarn und Nachbarinnen bedanken: Die Pollenanalyse hat ergeben, dass der zweithöchste Pollenanteil im Honig vom Vergissmeinnicht stammt. Diese wildwachsende Pflanze ist vor allem in Naturgärten gerne gesehen und Bienen lieben sie! Dass der Anteil so hoch ist, zeigt, wie viele naturbewusste Hobbygärtner:innen in Eckardtsheim sie stehen und ausblühen lassen – eine wertvolle Unterstützung für unsere Bienen. Vielen Dank dafür!
Die nächste Station für unsere Bienen sind die Linden. Über Nacht hat Jan die Bienenvölker zu den blühenden Linden umgezogen, sodass sie dort bereits angefangen haben den Nektar zu sammeln. Der Regen der letzten Tage hat die Nektarbildung der Linden begünstigt – beste Bedingungen für eine ebenfalls reiche Honigernte. Anfang Juli steht die Ernte des Lindenblütenhonigs an. Natürlich könnt ihr euch auch dieses Jahr wieder auf Sommerblüte, Raps und Akazie freuen.
Der Regen der letzten Tage war natürlich nicht nur für die Lindenblüte, sondern generell für uns auf Gut Wilhelmsdorf eine absolute Wohltat und hat unseren Weiden und Feldern etwas Entlastung gebracht. Dennoch fehlt uns dieses Jahr jede Menge Wasser, das konnten auch die Schauer der letzten Tage nicht ausgleichen. Wir hoffen auf einen Sommer mit regelmäßigen Niederschlägen – genug Regen, aber auch genügend Sonnenstunden, damit unsere Felder und Weiden gut wachsen. Dennoch sehen wir eine Trockenperiode auf uns zukommen, die uns und alle Landwirte und Landwirtinnen in der Region vor große Herausforderungen stellen wird.
Dem Wetter zum Trotz setzen unsere regionalen Partner und wir von Gut Wilhelmsdorf natürlich alles daran, euch mit besten regionalen Produkten zu versorgen. Durch Humusaufbau und vielfältige Fruchtfolgen arbeiten wir auf Gut Wilhelmsdorf daran, unsere Böden resilient für die Veränderungen des Klimas aufzubauen. Trotzdem wird immer das Wetter der maßgebende Faktor in der Landwirtschaft bleiben – dies wird immer so bleiben!